Gedenkveranstaltung 80 Jahre Stadtbrand Malchin
Heute erinnerte die Stadt Malchin mit einer Gedenkveranstaltung an den 80. Jahrestag des verheerenden Stadtbrands, der sich am 30. April 1945 ereignete. Die Veranstaltung fand am auf dem Parkplatz im Nordquartier (K. Dressel-Straße / Achterstraße / Schultetusstraße / Rosmarinstraße) statt, wo einst die Kriegshandlungen ihre Spuren hinterließen.
Die Gedenkfeier wurde durch die Bürgervorsteherin der Stadt Malchin, Frau Dr. Mahnke, eröffnet, die in ihrer Begrüßung die Bedeutung des Erinnerns betonte und den Wert von Frieden und demokratischem Zusammenhalt in den Mittelpunkt stellte.
Musikalisch wurde die Veranstaltung durch Jan Tessin, unterstützt von Mediatop Malchin, begleitet. Seine Musikstücke rahmten die Beiträge würdevoll ein und verliehen dem Anlass eine nachdenkliche und zugleich hoffnungsvolle Atmosphäre.
Ein berührender Moment war der Gedichtvortrag „Was keiner wagt,…“, vorgetragen von Schülern der Pestalozzi Grundschule. Es folgte ein historischer Rückblick auf die Ereignisse im Frühjahr 1945, den Schülerinnen und Schüler des Fritz-Greve-Gymnasiums sowie der Regionalen Schule „Siegfried Marcus“ mit großer Ernsthaftigkeit darboten.
Im Zentrum der Erinnerungen standen die letzten Kriegstage in Malchin:
Bereits am 20. April 1945 kam es zu einem tragischen Unglück, als ein Lazarettzug verunglückte. Die Stadt, damals Lazarettstandort, war zu diesem Zeitpunkt bereits vom Krieg gezeichnet. Am 23. April 1945 trafen erste Bombeneinschläge Malchin. Nur wenige Tage später, am 27. April, forderten die Behörden die Bevölkerung auf, die Stadt zu verlassen – viele Menschen flohen daraufhin in die umliegenden Wiesen und Wälder.
Der 30. April 1945 markiert den schwärzesten Tag in der Stadtgeschichte: Panzer durchquerten die Stadt, Kämpfe entbrannten, Häuser fingen Feuer. In der Folge brannten weite Teile Malchins nieder – ein Verlust, der tief in der kollektiven Erinnerung verankert ist. Zudem wählten viele Menschen völlig verängstigt den Freitod.
Einen besonderen Beitrag leisteten die Schülerinnen und Schüler des Fritz-Greve-Gymnasiums mit dem Vortrag „Wir sind 14 Jahre alt“, in dem sie persönliche Gedanken und Fragen aus der Sicht junger Menschen formulierten – eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Ebenso beeindruckend waren die Worte von Fabian Stawitzki, dem Schülersprecher der Regionalen Schule „Siegfried Marcus“, der in seinen Gedanken zu „80 Jahre Kriegsende in Malchin“ eindringlich mahnte, die Lehren aus der Geschichte niemals zu vergessen.
Frau Dr. Mahnke beendete schließlich die Veranstaltung mit einem Appell zum friedlichen Miteinander und dem Schutz demokratischer Werte.
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